Denkmalorgel aus Geiselhöring

Die frühere Orgel der katholischen Pfarrkirche

St. Peter und Erasmus in Geiselhöring im Landkreis Straubing-Bogen wurde 1897 als pneumatisches Kegelladenwerk erbaut. Sie gilt nach Georg Brenninger (Orgeln in Altbayern) als ein Werk der bekannten Orgelbaufirma Binder & Siemann in Regensburg bzw. München. Neuere Untersuchungen und Werksvergleiche (Fa. Eisenbarth, Passau) schreiben sie jedoch der sowohl technisch als auch künstlerisch hervorragenden Orgelbauwerkstätte Steinmeyer in Oettingen zu. Eine endgültige Zuordnung konnte bislang noch nicht geklärt werden (Im Werkskatalog der Firma Steinmeyer von Fischer, Wohnhaas, aus dem Jahr 1978 wird sie nicht erwähnt!).

Das monumental wirkende Gehäuse aus der klassizistischen Epoche stammt in seiner vorderen Hälfte und im Prospekt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Es enthielt ursprünglich ein mechanisches Schleifladenwerk mit zirka 14 Registern, wie aus dem Unterbau mit dem früher eingelassenen Spielschrank (und den verschlossenen Schlitzen für die Registerzüge) erkennbar ist.

Die jetzige Orgel besitzt - wie schon 1897 - 17 klingende Stimmen, verteilt auf 2 Manuale und das Pedal. Das Werk hat insgesamt 1026 klingende Pfeifen. In den Jahren 1904, 1921 und 1936 wurden Reparaturen vorgenommen, die in erster Linie der technischen Funktion galten. Dabei wurden 1921 neue Prospektpfeifen aus Zink durch den Passauer Orgelbauer Julius Becker eingebaut, da die ursprünglich originalen Zinnpfeifen durch die Kriegsabforderung von 1917 entfernt worden waren.

Im Jahr 1955 wurde das Werk von Orgelbauer Friedrich Meier aus Plattling umgebaut. Er veränderte die Mixtur im Hauptwerk und besetzte im Oberwerk 3 Register mit neuen Pfeifen. 1980 erfolgte eine Restaurierung durch die Firma Eisenbarth, Passau. In einer weiteren Reparatur 1988 durch den Orgelbauer Rohner, Mallersdorf-Pfaffenberg, fand wieder eine geringfügige Dispositionsänderung statt.

1997 wurde das Instrument von der Pfarrgemeinde abgegeben und dem Orgelmuseum Kelheim überlassen. 1998 erfolgten Abbau und Wiederinstandsetzung durch den Orgelbauer Christoph Kaps in München. Von ihm wurde die Orgel 1998 im Museum wieder aufgestellt. Die nachfolgende und derzeitige Betreuung obliegt der Fa.Eisenbarth/Passau.

Die nicht bzw. nur wenig veränderten Register zeichnen sich durch Klangschönheit im Einzelnen und raumfüllende Kraft im Zusammenwirken aus. Stimmung und Tonhöhe sind mit der kleineren Allersdorfer Orgel identisch, so dass beide Instrumente kooperierend gespielt werden können.

 

Willibald Kerschensteiner, 2004

Merkblatt für die Museumsorgel Geiselhöring
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