Denkmalorgel aus Allersdorf

Die frühere Orgel der katholischen Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt zu Allersdorf (südlich der Stadt Abensberg an der B 16 befindlich) wurde von der Kirchenstiftung und Pfarrei Biburg dem Förderverein 1998 als Schenkung überlassen.

Die voll mechanische Schleifladenorgel wurde um 1846 (bzw. schon 1841) vom Trainer Orgelbauer Josef Mühlbauer dem Jüngeren, der später nach Bayreuth umsiedelte, mit 10 Registern erstellt. Heute besitzt sie 9 klingende Stimmen (Register) mit insgesamt 416 klingenden Pfeifen. Das Instrument hat im Manual 54 und im Pedal 25 Tasten.

 

Das Orgelwerk wurde in der Vergangenheit mehrmals umgebaut und bedeutend verändert (die Originalanlage ist am Gehäuse noch erkennbar). Mühlbauer selbst baute seine Klein- orgeln gerne mit der sog. „Kurzen Baßoktave“. Das Manual erweiterte er (in der Regel) nach oben bis zum f ³. Dadurch hatte die Klaviatur 50 Tasten und das Pedal (wie üblich) 18 Tasten. Die Untersuchungsbefunde des Instrumentes decken sich durchaus mit den Feststellungen an anderen Mühlbauer-Instrumenten.

 

Die erste bedeutende Umgestaltung der Orgel nahm 1890 der Regener/Deggendorfer Orgelbauer Carl Ludwig Edenhofer vor. Er erweiterte die Manualwindlade auf 54 Töne und die Pedalwindlade auf 25 Töne. Durch den Anbau eines voll mechanischen Spieltisches (statt des originalen Spielschrankes) wurden Spiel- und Registermechanik größtenteils neu angefertigt. Er änderte auch die Disposition geringfügig ab, wobei er teils vorhandene und teils neue Pfeifen für eine 2-fache Mixtur verwendete.

 

Die nächste Dispositionsveränderung nahm 1940 Eduard Hirnschrodt jun. aus Regensburg anläßlich einer notwendigen Orgelreparatur vor. Auf einer separaten - hinter das Gehäuse gesetzten - pneumatischen Windlade stellte er einen Principal 8’ aus Holz- und Zinkpfeifen. Für das Salicional 8’ baute er in der tiefen Oktave eigene Holzpfeifen, die ebenso außerhalb des Gehäuses auf einer kleinen Lade standen. Über angebohrte Tonkanzellen regelte er mit Bleikondukten die pneumatische Steuerung für diese 2 Register.

 

1973 baute Hermann Kloss aus Kelheim eine neue Windversorgungsanlage ein. Im Zuge der Kirchenrestaurierung 1992 bis 1995 wurde die Orgel abgebaut und im nebenstehenden Priesterhaus eingelagert.

1998 restaurierte der Orgelbauer Wolfgang Schober aus Plattling-Pankofen das Instrument. Die Dispositionsveränderungen konnten größtenteils rückgängig gemacht werden, der voll mechanische Spieltisch und die Trakturen im Baustil Edenhofers wurden jedoch beibehalten. Das ganze Werk steht jetzt auf einem fahrbaren Untergestell. Die Einweihung im Orgelmuseum war am 18.Juli 1999.

 

Das relativ kleine Instrument verfügt über einen hellen barocken Klang. Es ist z.Z. das älteste einheitliche Instrument der Orgelsammlung. Durch die Stimmungsgleichheit mit der Geiselhöringer Orgel ist das Musizieren mit zwei Orgeln möglich.

 

 

Tonumfang

Manual von C bis f ’’’ (= 54 Töne) Pedal von C bis c ’ (= 25 Töne)

Insgesamt 416 klingende Pfeifen

[9 Blindpfeifen im aufgesetzten Mittelturm]

Disposition

Manual

Salicional 8’

Bordun 8’

(Beide Register sind von C bis H zusammengeführt.)

Flöte 4’

Principal 4’

Gemshornquinte 3’

Octave 2’

Oktav 1’

Pedal

Subbaß 16’

Octavbaß 8’

Pedalcoppel

 

Willibald Kerschensteiner, 2004

Merkblatt für die Museumsorgel Allersdorf
Merkblatt für die Allersdorfer Orgel.pdf
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